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In einem reich illustrierten, ca. 60-minütigen Vortrag zeichnet der Berliner Kulturpublizist, Buch- und Fernsehautor Günter Höhne (industrieform-ddr.de) die Lebens- und Schaffensdaten des bis heute weithin unbekannten Bauhäuslers, Architekten und Formgestalters Robert Lenz zwischen 1930

und 1964 – u. a. auch in Schwarzenberg – nach.

Seit Ende 1950 war der Dessauer Bauhaus-Schüler mit dem Schwarzenberger Künstler und Formgestalter Hans Brockhage befreundet und gleichzeitig auch Architekt für dessen Wohn- und Atelierhaus in der Erlaer Straße. Robert Lenz und Hans Brockhage verband eine enge Ideenaustauschpartnerschaft, von der beide profitierten. Ihre Bekanntschaft schlossen sie, als Robert Lenz in Schwarzenberg mit dem Auftrag befasst war, die Montagestrecke für neue Generationen von Haushaltwaschmaschinen zu entwerfen und einzurichten. Bereits zuvor hatte er Haushalt- und andere Metallgeräte u. a. für die VVB EBM (Eisen-, Blech- und Metallwaren) im damaligen Karl-Marx-Stadt entworfen. Zwischen 1946 und 1950 war der in Schopfheim (Baden Württemberg) geborene Lenz in der ehemaligen »Sowjetischen Besatzungs Zone (SBZ) und der jungen DDR« mit außergewöhnlichen Schulbau-Projekten in Berlin, Brandenburg und Thüringen hervorgetreten, fiel dann aber nach 1950 der sogenannten »Formalismusdiskussion« in der SED-Spitze zum Opfer. Vortrag: Günter Höhne /  Moderation: Anna Franziska Schwarzbach / Eintritt: 5 Euro /

 Ort: Atelier Brockhage, Erlaer Straße 5, 08340 Schwarzenberg



Aktualisiert: 10. März 2020

Die aus Buchenholz gedrechselte Handpuppe »HB1« – unverwechselbar in ihrem schlichten, zeitlosen Design und geprägt vom Geist des Bauhauses der 20er Jahre – ist das erste produzierte Replikat aus der Serie der Handpuppen von Hans Brockhage. Ab 4.10.2019 ist die Handpuppe » HB1« im ZEIT Shop erhältlich.



Ursprünglich als Beitrag »Dialog der Kulturen« für die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1951 in Ost-Berlin entworfen, wurden die Handpuppen von Hans Brockhage aus politischen Gründen in der DDR nie produziert und schlummerten fast 70 Jahre im Atelier des Schöpfers, bevor die Prototypen 2018 von seinen Enkeln wiederentdeckt wurden.​Als Student entwickelte Hans Brockhage unter Leitung von Mart Stam und Marianne Brandt an der Hochschule für Bildende Künste Dresden die Handpuppen-Entwürfen die klare Farb- und Formensprache der Bauhaus-Ästhetik auf. Inspiriert von den ehemaligen Dessauer Bauhäuslern begann der junge Formgestalter in Dresden den schöpferischen Grundsatz zu verfolgen, über die künstlerische Gestaltung der dinglichen Umwelt Einfluss auf die Entwicklung des kulturellen und sozialen Lebens der Gesellschaft zu nehmen. Mit seinen Handpuppen und dem Puppentheater als Theaterform glaubte er ein pädagogisches Mittel schaffen zu können, das der heranwachsenden Nachkriegsgeneration ein spielerisches interaktives »Werk-Zeug« in die Hand gäbe für eine humanistische gesellschaftliche Neuorientierung:​Beim Diplomrundgang im GRASSI Museum in Leipzig wurden die Handpuppen und Marionetten vom damaligen Ministerpräsidenten Walter Ulbricht als »formalistischer Unsinn« bezeichnet und fielen somit dem sogenannten Formalismusstreit zum Opfer. »HB1« im ZEIT Shopshop.



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